Spitzenumsätze durch Schulungen trotz Personalmangel?
voyss, 24.Oktober 2022
Analoges in der digitalen Welt
Ganz gegensätzlich zum Trend der immer mehr digitalisierten Arbeitswelt finden Produkt- und Verkaufsschulungen heutzutage häufig noch analog statt. Immer noch werden etwa Mitarbeiter im stationären Einzelhandel in Randzeiten in Präsenz fortgebildet und geschult. Aber wie effektiv und zukunftsträchtig ist das? Gerade vor dem Hintergrund steigender Energiepreise und nachhaltigem Fachkräftemangel?
Personalmangel überall
Das altbekannte Problem. Was wäre Deutschland ohne den Mangel an Personal und Fachkräften? Dieses Problem zieht sich durch den gesamten Arbeitsmarkt und viele Regionen und Branchen. Laut einer Studie des EHI Retail Institutes hätten etwa 80% der Personalverantwortlichen bei Filialen Schwierigkeiten, geeignetes Fachpersonal zu finden. Die Corona-Pandemie scheint die schwierige Lage noch weiter verschärft zu haben. So hätten etwa 42 Prozent der befragten Firmen im Bereich Filialen und Logistik einen Rückgang an Bewerbungen im Vergleich zu vor der Pandemie beobachtet, was auch der Hauptgrund für den Mangel an (Fach-)personal sei. Gleichzeitig sei aber der Bedarf an Mitarbeitenden seit Beginn der Pandemie bei mehr als der Hälfte der Befragten gestiegen.
Diese Probleme lassen sich auch im stationären Einzelhandel wiederfinden, der aktuell mit einer sehr dünnen Personaldecke zu kämpfen hat. Genau diese Situation macht es noch schwieriger als sonst, Produkt- und Verkaufsschulungen für Mitarbeiter durchzuführen.
Schulungen bei Personalmangel?
Wenn ich als Händler wenig Personal zur Verfügung habe, kann ich es mir nicht mehr leisten, Mitarbeiter für Schulungen freizustellen. Wer da ist, wird maximal effektiv im Verkauf eingesetzt, Schulung muss erstmal zurückgestellt werden. Wenn ich schule, dann wirklich nur, wenn es passt und wenn es wichtig ist. Das macht es auch für die Markenhersteller schwierig, die solche Schulungen im Handel anbieten und durchführen wollen. Es ist aufwendig, an Termine für Schulungen zu kommen. Die Mitarbeiter im (Einzel-)Handel sind auch ohne Schulungen zeitlich strapaziert, es lassen sich kaum sinnvolle Schulungstermine finden. Und die Schulungen und Besuche, die man heute durchführen kann, sind teurer (höhere Spritkosten, mehr Kilometer), seltener (weniger Termine pro Tag) und ineffizienter (weniger Teilnehmer pro Training)
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